Sommerzeit 2016 - Erzbistum Köln - page 38

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Als Tochterkloster von Heisterbach im Siebengebirge (1189) steht Mari-
enstatt in der direkten Nachfolge des Gründungsklosters Cîteaux (1098).
Die erste Gründung verdankt die Abtei einer Güterschenkung des Kölner
Burggrafen Eberhard von Aremberg und seiner Gemahlin Adelheid von
Molsberg im Jahr 1212. Weil die Schenkung angefochten wurde und die
wirtschaftliche Situation vor Ort schwierig war, beantragte Abt Hermann
bereits 1220 die Umsiedlung des Klosters. Mit der ersten Kirchweihe am
Fest des Apostels Johannes am 27. Dezember 1227 siedelte die Gemein-
schaft endgültig an den heutigen Platz um. Die Verlegung hatte einen
Bistumswechsel zur Folge, das Kloster unterstand fortan dem Kölner Erz-
bischof. Der Dreißigjährige Krieg brachte Überfälle und Plünderungen und
gefährdete ernstlich den Weiterbestand des Klosters. 1633 beschlag-
Geschichte der Abtei Marienstatt
richtige Maß an. Wir wollen nicht, dass sich unsere Besucher hier
betrinken, sondern wir wollen ihnen mit unserem Bier eine Freude
machen. Und wenn Sie hier eine Haxe essen, dann gibt es einfach
nichts Besseres dazu als unser Bier.“
Klösterliche Gemütlichkeit
„Ein reiner frischer Gerstensaft gibt Herzensmut und Muskelkraft“
steht auf der Wand im Braukeller. Den können Interessierte sich bei
Führungen genauer ansehen und alles über die Braukunst der Abtei
Marienstatt erfahren, wenn sie eine Gruppe von mindestens zehn Per-
sonen anmelden. Das Brauhaus „Klosterschenke“ verfügt über urgemüt-
liche Gasträume mit insgesamt 240 Sitzplätzen, aufgeteilt in die
„Hopfendarre“, das „Klosterstübchen“, die „Braustube“ und den „Sud-
keller“.Ab Frühling wird vor allem der Biergarten mit seinen 350 Sitzplät-
zen frequentiert. Und nach einer langen, kraftraubenden Wanderung
durch den die Abtei umgebenden Westerwald schmeckt in der Tat in
diesen Tagen zu den Schweinelenden oder dem Brauhausbrot, das
Bäckermeister Ottmar Strüder aus Langenhahn liefert, ein Klosterbier
besonders gut. „Das ist richtig süffig“, sagt Strüder, „nicht zu herb und
einfach ein Bier mit Charakter. Mir gefällt natürlich besonders gut, dass
ich weiß, wo es gebraut wurde und wer es gebraut hat. Besonders das
Jubiläumsbier, das der Gerd (Siebel) jetzt gebraut hat – einfach lecker.“
Ein starkes Team: Braumeister
Gerd Siebel
und
Pater Dominikus
bei der Verkostung
des gerade gebrauten Jubiläumsbieres.
nahmten die Schweden die Abtei. Nach dem Dreißigjährigen Krieg kam,
es zu einem inneren und äußeren Aufschwung. Im Zweiten Weltkrieg
waren im Kloster die Kinder des Raphaelshauses in Dormagen unterge-
bracht, dazu kamen die Theologische Hochschule der Jesuiten Sankt
Georgen (Frankfurt), das Altenheim der Frankfurter Ursulinen und in den
letzten Kriegsjahren noch ein Lazarett für Soldaten. Fast alle Mönche
waren zum Kriegsdienst eingezogen, acht von ihnen mussten ihr Leben
lassen. Kirche und Abteigebäude wurden im Krieg nicht wesentlich
beschädigt. Der Schulbau wurde von 1950 bis 1995 umgebaut und erwei-
tert. 2004 wurde die Gaststätte zum klostereigenen Brauhaus umgebaut.
2012 beging das Kloster im Rahmen eines Jubiläumsjahres unter dem
Motto „Aus Liebe zu Christus“ sein 800-jähriges Jubiläum.
(Quelle: abtei-marienstatt.de)
Abtei Marienstatt, 57629 Streithausen
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