Sommerzeit 2016 - Erzbistum Köln - page 42

Von Siegbert Klein
W
ährend Tony Schreiber
und Norbert Ruhnau in
Birkenholzstämme tiefe
Löcher bohren, fliegen
einige wilde Bienen
bereits jene kurzen Baumstämme an, die fertig
gebohrt auf Seite liegen. Sie nehmen die
künstlichen Brutröhren in Besitz, noch ehe das
sogenannte Insektenhotel fertig ist. Dieses soll
neben dem Pfarrzentrum von St. Kilian in Erft-
stadt-Lechenich seinen Platz finden. „Wir wol-
len für Insekten nicht nur eine Nist- und
Überwinterungshilfe schaffen, sondern Men-
schen die Schöpfung anschaulich nahebrin-
gen“, erklärt Ruhnau. Die beiden Männer, die
im Arbeitskreis „Grüner Hahn“ ihrer Gemein-
de aktiv sind, wissen, dass Umweltschutz weit
mehr ist als ein solches Insektenhotel und wie
wichtig und weitreichend es ist, ein ökolo-
gisches Bewusstsein auszubilden.
Fenster zu
„Die Dachflächen unseres Pfarrzentrums sind
für Photovoltaikanlagen nicht geeignet“,
erklärt Karin Schröder vom Arbeitskreis, „so
haben wir getan, was wir konnten: Wir haben
über Umweltschutz und Energiesparmöglich-
keiten die Gemeinde informiert.“ Einfallsreich
Die Initiative „moveo“ des Erzbistums Köln fördert Aktivitäten
rund um den Umwelt- und Klimaschutz und setzt sich in diesen
Bereichen für langfristiges und nachhaltiges Handeln ein.
Einige Pfarrgemeinden gehen mit gutem Beispiel voran.
wurden im Pfarrzentrum in allen Räumen in
der Nähe des Ausgangs kleine, nicht zu über-
sehende Tafeln angebracht mit Aufschriften
wie dieser: „Helfen Sie, Energie zu sparen.
Beim Verlassen des Raumes Fenster zu und
Rollladen runter!“ „Die Tafeln haben das Ver-
halten vieler Gemeindemitglieder verändert
mit dem schönen Nebeneffekt, dass die Ener-
giekosten deutlich sanken“, erinnert sich
Schröder. „Das hat uns angespornt, weiterzu-
machen“, so Ruhnau. Es folgten ferngesteu-
erte Thermostate, eine thermografische
Gebäudeanalyse, die eine Wärmedämmung
der Rollladenkästen zur Folge hatte, und ein
Austausch der Glühlampen durch LED-
Leuchtmittel. „Mit jeder Maßnahme sanken
die Energiekosten deutlich“, macht Schröder
an Grafiken deutlich, die regelmäßig im
Pfarrbrief veröffentlicht werden. Dort und
zusätzlich in einer kleinen Broschüre geben
sie Tipps, wie man im Alltag ohne großen
Aufwand Energie sparen, Ressourcen und
Umwelt schonen kann. Hilfreich steht ihnen
das ökumenische Umweltmanagementsy-
stem „Grüner Hahn“ zur Seite, das der Grup-
pe auch den Namen gab. „Anhand dieses
Systems lassen sich leicht Verbrauchsanaly-
sen und Umwelt-Checklisten erstellen“, sagt
Tobias Welz, Umweltbeauftragter des Erzbi-
stums Köln.
In St. Lambertus in
Alfter-Witterschlick
können Passanten am
Pfarrzentrum direkt
sehen, was die Photovol-
taikanlage der Gemeinde
augenblicklich leistet.
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Solarenergie
trifft
Insektenhotel
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