Sommerzeit 2016 - Erzbistum Köln - page 35

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Wir sind die...
...
wo man sich auch schon mal
an Urlaub erinnert fühlt!
Eingliederung durch Aufwertung
Seit dem Jahr 2015 hat sich ein bundesweites Netzwerk von Upcycling-Akteuren in der
Caritas unter dem Label EINZIGWARE® gebildet. Die Integration in Arbeit durch das
Aufwerten von Altmaterialien ist das zentrale Ziel. Über 20 Beschäftigungsbetriebe
machen bereits mit. Drei davon im Erzbistum Köln. Neben ProDonna® in Langenfeld sind
Fundus in Overath (Caritas RheinBerg) und das Caritas Kaufhaus Wertvoll in Düsseldorf
Teile der Initiative EINZIGWARE®.
Zu sehen gibt es die Einzelstücke unter
sinnstiftende Beschäftigung.“ Bei der Caritas ist so auch der sozi-
ale Mehrwert garantiert. Unter dem Label EINZIGWARE® bieten
Sozialkaufhäuser und Kleiderkammern der Caritas veredelte Pro-
dukte aus Altmaterialien an. Über 20 Beschäftigungsbetriebe aus
ganz Deutschland machen bereits mit. Während sich ProDonna®
aus Langenfeld entbehrlicher Kleidung widmet, möbeln andere bei-
spielsweise alte Vitrinen auf oder geben Dingen eine ganz neue
Funktion: Ein alter Kaugummiautomat dient nun als Schlüsselkasten,
aus einer Kaffeemühle wird der Standfuß einer Nachttischlampe.
Individualität statt Massenware – und schon bekommt das eigene
Zuhause einen richtigen Blickfang.
Abwechslung mit Nadel und Garn
Yordanos Brhane liebt die kreative Arbeit. Die 37-Jährige macht
zurzeit ihre Ausbildung als Änderungsschneiderin bei ProDonna® in
Langenfeld. „Bei einer Ausbildung in einer normalen Schneiderei
wäre ich die meiste Zeit nur mit dem Kürzen von Hosen beschäftigt.
Das lerne ich hier zwar auch, aber kann dazu meiner Kreativität
freien Lauf lassen.“ Gleichzeitig bekommt sie genauso wie ihre Kol-
legin Sandra Dolezal (32) eine zweite Chance auf demArbeitsmarkt.
Dorothea Domasik: „ProDonna® bietet als Beschäftigungs- und
Qualifizierungsprojekt des SkF Frauen Beratung und Unterstützung
mit dem Ziel der Integration in den regulären Arbeitsmarkt. Die teil-
nehmenden Frauen können Arbeitserfahrungen sammeln, neue
Berufsfelder kennenlernen, ihre Belastungsfähigkeit amArbeitsmarkt
sowie ihr Selbstbewusstsein steigern.“
Stoffbeutel statt Plastik
Neben dem Upcycling gibt es bei ProDonna® auch Secondhand-
Kleidung, Accessoires, Haushaltsgegenstände und Spielzeug zu
kaufen. „Und hier begann das Upcycling“, erzählt Dorothea
Domasik: „Unser Geschäft ist immer gut besucht. Aber als mir
auffiel, wie viele Plastiktüten wir den Kunden mitgeben, mit denen
sie ihre Einkäufe transportieren, wusste ich, das müssen wir
ändern.“ Immerhin treibt im Nordpazifik seit Jahrzehnten ein Müll-
strudel, der mittlerweile so groß ist wie Zentraleuropa. Angesichts
dieser erschreckenden Tatsache begann Dorothea Domasik mit ihren Mit-
arbeiterinnen, aus Reststoffen und Spenden Stoffbeutel zu nähen, die den
Kunden für einen geringen Preis angeboten wurden. „Wir haben unseren
Kunden erklärt, warum wir das machen – und die allermeisten hatten
dafür vollstes Verständnis. In ganz Langenfeld sieht man nun unsere Beu-
tel, die auch für andere Einkäufe verwendet werden – statt Plastiktüte.“
Die Stunde des Upcyclings war damit für ProDonna® geboren. Und die
Taschenkollektionen können sich wirklich sehen lassen. Verantwortung
tragen, in Form einer modischen Tasche – das schont nicht nur die Umwelt,
sondern steht wirklich jedem.
Yordanos Brhane
macht
im Projekt eine Ausbildung.
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